Direkt zum Inhalt

Lexikon der Chemie: Blitzlichtspektroskopie

Blitzlichtspektroskopie, spektroskopische Methode zur Untersuchung schneller Reaktionen. Es können damit kurzlebige Zwischenprodukte, die sich im Grundzustand oder im angeregten Zustand befinden können, nachgewiesen werden, sofern sie gegenüber der Ausgangsverbindung ein verändertes Spektrum aufweisen. Durch einen intensiven Lichtblitz erzeugt man in einer Küvette eine hohe Konzentration des kurzlebigen Zwischenproduktes, dessen Absorptionsspektrum gemessen wird. Dies geschieht durch einen zweiten, kurz nach der Anregung gezündeten Blitz aus der spektroskopischen Lichtquelle, der nach einer spektralen Zerlegung im Monochromator vom Detektor (Photoplatte oder Oszillograph) registriert wird. Man kann auch bei einer definierten Wellenlänge die Extinktionsabnahme messen, die mit dem Verschwinden des kurzlebigen Zwischenproduktes verbunden ist. Dazu ist es erforderlich, dem Anregungsblitz sehr rasch eine Anzahl Meßblitze folgen zu lassen. Die Extinktionsabnahme mit der Zeit wird als Abklingkurve bezeichnet. Sie läßt Aussagen über die Lebensdauer der untersuchten Produkte zu. Wesentliche Voraussetzung für die B. ist, daß die Dauer des Lichtimpulses kürzer als diese Lebensdauer ist.

Zur Erzeugung der Lichtimpulse wendet man an: 1) Photoblitzlampen mit einer Impulsdauer von 10-5 s (bestimmbare Lebensdauer im μs-Bereich), 2) Laser mit einer Impulsdauer von 10-8 bis 10-12 s (bestimmbare Lebensdauer im ns-Bereich), 3) spezielle Lasertypen wie Neodymlaser mit einer Impulsdauer von 10-11 bis 10-12 s (bestimmbare Lebensdauer im ps-Bereich).

Die B. dient vor allem zur Untersuchung der bei photochem. Reaktionen (Photochemie) auftretenden kurzlebigen Zwischenprodukte, wie Radikale oder Triplettzustände.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.