Lexikon der Chemie: Bornitrid
Bornitrid, BN, bildet eine amorphe, eine hexagenale (D. 2,25 g cm-3, Sbp. etwa 3000 °C) und eine kubische Modifikation. Das farblose hexagonale B. hat die Struktur des mit ihm isosteren Graphits, in dem die Kohlenstoffatome alternierend durch B- und N-Atome ersetzt sind. Es leitet den elektrischen Strom nicht. Das kubische B. hat Diamantstruktur. In seiner Härte ist es dem Diamanten vergleichbar. Alle drei Modifikationen sind chemisch und thermisch außerordentlich beständig. Die Herstellung erfolgt entweder aus den Elementen oder durch Umsetzung von Bortribromid mit Ammoniak. Das zunächst gebildete hexagonale B. geht bei 1350 °C und 6000 MPa in die kubische Form über. Wegen seiner hohen Stabilität dient B. zur Auskleidung von Verbrennungskammern und der Düsen von Raketen, Pumpen, u. dgl. Hexagonales B. wird als Schmiermittel, kubisches B. als Schleifmittel verwendet. Auch die Herstellung von Bornitridfasern ist gelungen.
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