Lexikon der Chemie: Borsäure
Borsäure, Orthoborsäure, farblose, in heißem Wasser leicht lösliche, schuppenartige, trikline Kristalle, D. 1,435 g cm-3, bei raschem Erhitzen F. 169 °C, jedoch dehydratisiert B. bereits bei 70 °C zu Metaborsäure [HBO2]n, die bei etwa 300 °C in Boroxid B2O3 übergeht. Der Metaborsäure liegen cyclische oligomere oder lineare polymere Strukturen zugrunde (Borate).
Orthoborsäure ist wasserdampfflüchtig. Ihre wäßrige Lösung reagiert schwach sauer. Dies ist das Ergebnis einer Lewis-Säure-Base-Wechselwirkung der B. mit dem Wasser: B(OH)3 + 2 H2O → [B(OH)4]- + H3O+. Die technische Herstellung erfolgt üblicherweise durch Umsetzung von aus Kernit gewonnenem Borax mit Schwefelsäure: Na2B4O7 + H2SO4 + 5 H2O → 4 B(OH)3 + Na2SO4. Man verwendet B. vor allem in der Glas- , Keramik- und Emailindustrie.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.