Lexikon der Chemie: Cadmiumiodidtyp
Cadmiumiodidtyp, Cadmiumiodidstruktur, verbreiteter Strukturtyp für Verbindungen der allgemeinen Zusammcnsetzung AB2, die in einem Schichtengitter kristallisieren. Im Kristallgitter des Prototyps Cadmiumiodid CdI2 bilden die I--Ionen eine hexagonal dichteste Kugelpackung. Die oktaedrischen Lücken zwischen den I--Schichten werden alternierend entweder mit Cd2+-Ionen gefüllt oder freigelassen, so daß I-Cd-I-Schichtpakete entstehen (Abb.). Jedes Cd2+-Ion ist verzerrt oktaedrisch von je 3 I--Ionen der Nachbarschichten umgeben, jedes I--Ion ist auf ein- und derselben Seite von 3 Cd2+-Ionen koordiniert. Die Bindung innerhalb der Schichtpakete ist vom Übergangstyp ionogen-kovalent, den Zusammenhalt zwischen den Schichtpaketen bewirken van-der-Waalssche Kräfte. Aus der Schichtstruktur ergibt sich eine ausgeprägte Anisotropie vieler Eigenschaften.
Cadmiumiodidtyp. Abb.: Schichtengitter der Cadmiumiodidstruktur.
Im C. kristallisieren zahlreiche Diiodide (z. B. der Elemente Mg, Ca, Cd, Pb, Fe, Zn), Dibromide (z. B. von Mg, Fe, Co) und eine Reihe von Dichalkogeniden vierwertiger Elemente, wie TiS2 TiSe2, TiTe2, SnS2. Ein dem C. sehr ähnliches Schichtengitter bildet das als Schmiermittel eingesetzte MoS2.
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