Lexikon der Chemie: Carotinoide
Carotinoide, Carotenoide, zu den Tetraterpenen zählende acyclische Polyene mit konjugierten Doppelbindungen, die in der Molekülmitte eine charakteristische Schwanz-Schwanz-Verknüpfung aufweisen und deren terminale Glieder cyclisiert sein können. Zu den C. gehören Kohlenwasserstoffe, die Carotine, und sauerstoffhaltige Derivate, die Xanthophylle. C. sind gelbe bis purpurfarbene, kristalline, stark lipophile Verbindungen. Sie ergeben mit Antimon(III)-chlorid (Carr-Price-Reaktion) oder Schwefelsäure stark gefärbte Komplexe, die zum Nachweis herangezogen werden. C. kommen in Insekten und Vögeln, wie den Flamingos, vor, besonders jedoch vergesellschaftet mit den Chlorophyllen in allen grünen Pflanzenteilen, aber auch in Blüten oder reifen Früchten. C. ermöglichen aufgrund ihrer Photosensibilität bei einigen höheren Pflanzen einen Phototropismus, bei einigen Algen eine Phototaxis. C. werden auch von Mikroorganismen produziert. Zusammen mit den Lipiden werden die C. aus biologischem Material mit apolaren Lösungsmitteln extrahiert und von den Lipiden durch Verteilung zwischen Lösungsmitteln, wie Petrolether/ 90%iges Methanol, oder chromatographische Methoden abgetrennt.
Zu den durch Aufspaltung der mittleren Doppelbindung gebildeten Apocarotinoiden gehören das Vitamin A und die Abscisinsäure.
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