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Lexikon der Chemie: Celluloseacetate

Celluloseacetate, Abk. CA, Acetylcellulose, Celluloseester, die durch Veresterung der freien Hydroxygruppen der Cellulose mittels Acetanhydrid entstehen. Zur technischen Herstellung von C. wird der Celluloserohstoff zunächst durch Behandlung mit Essigsäure aktiviert und anschließend durch Einwirkung von Acetanhydrid in Gegenwart von Zinkchlorid oder Schwefelsäure als Katalysator acetyliert. Das sich bildende Cellulosetriacetat (Triacetat) ist nur in wenigen Lösungsmitteln (Methylenchlorid, Ethylenchlorid, Chloroform) löslich und wenig weichmacherverträglich. Es wird im allg. durch Erwärmen mit verd. Schwefelsäure auf 50 bis 70 °C oder durch Einwirkung von Zinkchlorid-Essigsäure-Lösung und Einleiten von Chlorwasserstoff in das Cellulose-21/2-acetat umgewandelt, das an jeder zweiten Glucoseeinheit der Cellulose eine freie Hydroxygruppe enthält. Das acetonlösliche 21/2-acetat wird anschließend mit Wasser ausgefällt, ausgewaschen und getrocknet. Für die Verformung wird das C.-2 1/2-acetat in Aceton/Ethanol (8:2) bzw. das C.-triacetat in Dichlormethan/Methanol (9:1) gelöst, die Lösung durch Düsen in eine Trockenschacht gepreßt und als Fasern (Acetatkunstseide), Folien etc. gewonnen (Trockenspinnverfahren). Plastische Massen aus C., die 10 bis 30 % Weichmacher enthalten, werden vorwiegend zu Teilen verarbeitet, bei denen es auf Lichtechtheit, Oberflächenglanz und Wärmebeständigkeit ankommt (Werkzeugteile, Spielzeug, Kämme, Bürsten, Schnallen, Knöpfe, Brillengestelle, Trinkhalme, Radiogehäuse u. a.). Hauptverwendungsgebiet des Triacetats ist die Erzeugung von elektrischen Isolierfolien und von Unterlagen für Filme, die gegenüber denen aus Cellulosenitrat schwer entflammbar sind. Die Filmunterlagen werden aus Lösungen von Methylenchlorid-AlkoholGemischen unter Zusatz geringer Mengen von Weichmachern auf Trommel- oder Bandgießmaschinen hergestellt.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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