Lexikon der Chemie: Celluloseether
Celluloseether, Cellulosederivate, in denen die Hydroxygruppen der Cellulose teilweise oder vollständig verethert sind. Als Ausgangsprodukt dient Cellulose, die in Form von Alkalicellulose mit Veretherungsmitteln, wie Halogenalkylen, Halogenaralkylen, Halogenalkylcarbonsäuren und Ethylenoxid, umgesetzt wird. Je nach der angewandten Arbeitsweise erhält man Produkte unterschiedlichen Veretherungsgrades mit unterschiedlichen Löslichkeitseigenschaften. Ein geringerer Veretherungsgrad bewirkt die Löslichkeit in Wasser, während bei weiterer Veretherung die C. nur noch in unpolaren Lösungsmitteln löslich sind.
Ethyl- und Benzylcellulose sind Thermoplaste, die vorwiegend im Spritzgußverfahren verarbeitet werden. Man stellt aus diesen C. in geringem Maße Dichtungen, Rohre und Isoliermaterial für die Elektroindustrie her. Ferner setzt man sie als Lackrohstoffe ein, insbesondere für Unterwasseranstriche. Benzylcellulose hat gute Haftfestigkeit auf Leichtmetallen, was man zur Herstellung von Aluminiumlacken ausnutzt. Methylcellulose und Carboxymethylcellulose sind wasserlösliche C., die als Emulgatoren, Dispergatoren, Bindemittel in der pharmazeutischen und kosmetischen Nahrungsindustrie sowie in der chemischen Papier-, Textil-, Druck- und Zementindustrie vielfältige Anwendung gefunden haben.
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