Lexikon der Chemie: Chlorfluoride
Chlorfluoride, Chlormonofluorid, ClF, nahezu farbloses, äußerst aggressives Gas, F. -155,6 °C, Kp. -101,1 °C. ClF reagiert mit vielen Metallen sowie mit organischen Stoffen unter Feuererscheinung und greift Glas unter Bildung explosiver Chloroxide an. Man erhält es durch Vereinigung von Chlor mit Fluor bei 250 °C.
Chlortrifluorid, ClF3, farbloses Gas, das sich leicht zu einer hellgrünen Flüssigkeit verdichten läßt;, F. -76,32 °C, Kp. 11,75 °C. ClF3-Moleküle weisen eine T-förmige Struktur auf. Man erhält ClF3 durch Umsetzung der Elemente bei 200 bis 300 °C, reinigt es durch Umsetzung mit Kaliumfluorid zu KClF4 und thermische Zersetzung dieses Salzes bei 130 bis 150 °C. Das außerordentlich reaktionsfähige ClF3 ist ein Handelsprodukt. Man verwendet es zur Überführung von Uran in UF6, welches als leichtflüchtige Verbindung zur Isotopenanreicherung eingesetzt wird U + 3ClF3→ UF6 + 3 ClF. Darüber hinaus reagiert Plutonium mit ClF3 zu nicht-flüchtigem PuF4, so daß Pu-Spaltprodukte auf diese Weise leicht abgetrennt werden können.
Chlorpentafluorid, ClF5, Moleküle quadratisch pyramidaler Struktur bildendes Gas, F. -103 °C,
Kp. -13,1 °C. ClF5 übertrifft in seiner Reaktivität noch ClF3. Oberhalb 165 °C liegt es gemäß ClF5 → ClF3 + F2 im Gleichgewicht mit ClF3 und F2 vor. Man erhält es durch Reaktion von F2 mit ClF3 oberhalb 200 °C oder durch Umsetzung von KCl und Fluor bei 200 °C unter Druck: KCl + 3 F2 → KF + ClF5.
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