Lexikon der Chemie: Chromfluoride
Chromfluoride. Chrom(III)-fluorid, Chromtrifluorid, CrF3, grüne, nadelförmige, rhombische Kristalle, D. 3,78 g cm-3, F. oberhalb 1000 °C, Sbp. 1100 bis 1200 °C. In wäßriger Lösung hergestelltes CrF3 kristallisiert mit 3 bis 9 mol Kristallwasser. Diese Hydrate liegen je nach den Herstellungsbedingungen in verschiedenen isomeren Formen vor, z. B. als violette Hexaquochrom(III)-fluorid-Hydrate [Cr(H2O)6]F3 · nH2O, als grüne Fluoroaquochrom(III)-fluorid-Hydrate [CrFn(H2O)6-n]F3-n · mH2O oder als grünes Fluoroaquochrom(III) [CrF3(H2O)3]. Man gewinnt CrF3 durch Erhitzen von Chrom(III)-chlorid im Fluorwasserstoffstrom bei 600 °C, die Hydrate durch Zugabe von Alkalifluoriden zu Chrom(III)-salzlösungen. Wasserhaltiges CrF3 wird als Beize zum Färben und Bedrucken von Wolle, zum Schutz von Wolle vor Mottenfraß und zum Färben von Marmor verwendet.
Chrom(IV)-fluorid, CrF4, grünschwarzer Feststoff, F. 277 °C, der durch Einwirkung von Fluor auf Chrom oder Chrom(III)-chlorid bei 300 bis 350 °C gebildet wird. Die Reaktion von Chrom mit Fluor unter Druck und erhöhter Temperatur führt zu feuerrotem Chrom(V)-fluorid, CrF5, F. 30 °C, Kp. 117 °C, sowie zu dem sehr unbeständigen zitronengelben Chrom(VI)-fluorid, CrF6, das im Vakuum bereits oberhalb -100 °C in CrF5 übergeht.
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