Lexikon der Chemie: Cyaninfarbstoffe
Cyaninfarbstoffe, eine Gruppe von Farbstoffen, die zu den kationischen Polymethinfarbstoffen gehören. Die C. bestehen aus einer konjugierten Polymethinkette mit einer ungeraden Anzahl an Kohlenstoffatomen zwischen zwei Stickstoff-Heterocyclen, die als Donator oder Akzeptorgruppe in dem π-Elektronensystem fungieren. Die C. werden unterteilt in eigentliche C., Streptocyanine und Hemicyanine (Abb.). Als Heterocyclen können die C. z. B. Pyrrol, Tetrazol, Pyridin, Thiazol und Chinolin enthalten. Bei den Azacyaninen sind die Methingruppen durch Azamethingruppen -N= ersetzt. Sie besitzen z. T. hervorragende Echtheitseigenschaften, insbesondere beim Färben von Polyacrylnitrilfasern. Die eigentlichen C. haben in der Textilfärberei nur geringe Bedeutung, da sie nicht lichtecht sind, spielen jedoch in der Photochemie als Sensibilisatoren für Filme und Platten eine wichtige Rolle. So ist z. B. Chinolinblau ein Sensibilisator für die Farben Rot, Gelb und Orange. Chinolingelb dient zur Herstellung von Farblacken für die Druckfarbenindustrie und das Astrazonrot GB, ein Hemicyanin, als Farbstoff für Polyacrylnitril.
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