Lexikon der Chemie: Cyanurchlorid
Cyanurchlorid, 2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin, Cyanursäurechlorid, stechend riechende Kristalle; F. 146 °C, Kp. 190 °C. Es ist löslich in Alkohol, Aceton, Chloroform und Tetrachlorkohlenstoff. In Wasser hydrolysiert C. stufenweise zu Cyanursäure. C. kann als Trimerisationsprodukt des Chlorcyans (Halogencyane) aufgefaßt werden. Als Säurechlorid ist es reaktionsfähig und reagiert mit Alkoholen und Phenolen zu Estern, mit Ammoniak und Aminen zu Amiden. Zur Herstellung von C. im Labor werden Blausäure und Chlor gleichzeitig in Chloroform eingeleitet. In der Technik wird Chlorcyan zur Trimerisierung über 200 bis 500 °C heiße Aktivkohle geleitet. C. ist ein wichtiges Zwischenprodukt für die Synthese von Farbstoffen, optischen Aufhellern, Arzneimitteln und Pflanzenschutzmitteln (Triazinherbizide). Durch Umsetzung mit Alkoholen erhält man Ester, die als Weichmacher und Netzmittel für Kunstharze dienen.
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