Lexikon der Chemie: Dendriten
Dendriten, baumartig verzweigte Wachstumsformen von Kristallen. D. sind Einkristalle, ihre Äste sind kristallographisch orientiert. Sie können bei der Kristallisation aus Lösungen oder Schmelzen entstehen, wenn bei hoher Wachstumsgeschwindigkeit infolge starker Übersättigung bzw. Unterkühlung bevorzugt die Ecken und Kanten des Kristalles ausgebildet und aufgrund unzureichender Oberflächendiffusion der Kristallbausteine die Flächen nicht ausgefüllt werden. Solche unvollständigen Kristallformen werden allgemein als Kristallskelette, bei schwacher Ausprägung als Hohlformen und im Extremfall als D. bezeichnet. Das dendritische Wachstum stellt für die Kristallzüchtung wegen der Unreinheit und der ungünstigen Form der Produkte eine Störung dar. D. stellen z. B. die Eisblumen an kalten Fensterscheiben dar.
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