Lexikon der Chemie: Dextrine
Dextrine, durch partiellen Abbau von Stärke erhaltene, aus Glucoseresten aufgebaute Oligosaccharide. Man unterscheidet Röst- und Säuredextrine. Ausgangsprodukt ist vorwiegend die Kartoffelstärke. Die dunkleren Röstdextrine entstehen durch Erhitzen der Stärke auf 100 bis 200 °C. Röstdextrine entstehen auch an der Oberfläche von Backwaren während des Backprozesses. Säuredextrine werden durch säurekatalysierte Hydrolyse und anschließendes Rösten bei Temperaturen über 140 °C je nach gewünschtem Fragmentierungsgrad erhalten. Das zunächst anfallende gelbe D. kann durch Umfällen aus Wasser/Ethanol farblos erhalten werden. D. löst sich in Wasser. Die Lösung dreht den polarisierten Lichtstrahl nach rechts. Mit Iodlösung tritt bei nicht zu stark abgebautem D. (Erythrodextrine) Rotfärbung ein. Als Grenzdextrin wird ein durch Abbau von Amylopektin mit β-Amylase anfallendes Produkt bezeichnet. D. dienen als Kleber, Verdickungsmittel, zur Produktion von Appreturen und werden in der pharmazeutischen Technologie verwendet. Ringförmige D. werden als Cyclodextrine bezeichnete.
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