Lexikon der Chemie: Diadochie
Diadochie, in der Kristallchemie Bezeichnung für die isomorphe Vertretbarkeit einzelner Bestandteile einer Kristallstruktur (Mischkristall). Voraussetzung für eine D. sind ähnliche Atom- bzw. Ionenradien, ähnlicher Bindungscharakter und Wahrung des elektrostatischen Gleichgewichtes in Ionengittern. Eine D. zwischen zwei Elementen besteht notwendigerweise nicht grundsätzlich, sie kann in bestimmten Kristallsubstanzen auftreten, in anderen wiederum nicht.
Weitgehend diadoch sind z. B. Kalium und Rubidium, Magnesium und Eisen. Eine gekoppelte D. ist in den Silicaten weit verbreitet; so erfolgt z. B. in den Feldspäten zur Erzielung des Ladungsausgleichs eine gekoppelte Substitution von Natrium und Silicium durch Calcium und Aluminium.
Die D. erklärt die oft sehr variable Zusammensetzung vieler Minerale.
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