Lexikon der Chemie: diätetische Lebensmittel
diätetische Lebensmittel sind nach Zusammensetzung und Eigenschaften für eine Ernährung bestimmt, die besonderen körperlichen Zuständen (z. B. ernährungsbedingte und ernährungsabhängige Krankheiten, Schwangerschaft) oder einem bestimmten Lebensalter (z. B. Säuglinge, alte Menschen) Rechnung trägt. d. L. müssen sich von vergleichbaren Lebensmitteln in Zusammensetzung und Eigenschaften für ihre prophylaktische und therapeutische Anwendung unterscheiden. D.L. sind z. B. Diabetikerlebensmittel (Verwendung von Zuckeraustauschstoffen, generelle Verringerung des Kohlenhydrat- und Fettgehaltes, Anreicherung mit Ballaststoffen); energiereduzierte Lebensmittel (Senkung des Zucker- und Fettgehaltes, wobei der Gehalt an Vitaminen und lebensnotwendigen Mineralstoffen nicht verringert werden darf); eiweißarme Lebensmittel (Gesamteiweißgehalt: maximal 3 % für die Ernährung von Personen mit chronischen Nierenerkrankungen und eingeschränkter Nierenfunktion); glutenfreie Lebensmittel (frei von den in Weizen, Roggen, Gerste und Hafer vorkommenden Eiweißen Gliadin, Hordein und Avenin und somit für die Ernährung von Patienten mit Zöliakie bzw. Sprue, einer gluteninduzierten chronischen Verdauungsstörung durch Zottenatrophie des Dünndarms, geeignet); kochsalz- und natriumarme Lebensmittel (natriumarm: maximal 120 mg/100 g Fertigerzeugnis; streng natriumarm: 40 mg/100 g Fertigerzeugnis; für die Ernährung bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, besonders Hypertonie, und bestimmten Hauterkrankungen geeignet); polyenfettsäurereiche Lebensmittel mit einem Gehalt von mindestens 50 % Polyenfettsäuren (Linol-, Arachidonsäure; erreicht durch Zusatz von Distel-, Sonnenblumen-, Soja-, Leinöl oder Seetierölen) für Herz-Kreislauf-Erkrankungen; ballaststoffreiche Lebensmittel mit einem Mindestgehalt an lebensnotwendigen Faserbestandteilen (Ballaststoffen), z. B. Cellulose, Hemicellulose, Pektin, Lignin, von 10 % für Patienten mit chronischer Obstipation.
Säuglings- und Kindernahrung, die in Zusammensetzung und Eigenschaften auf die ernährungsphysiologischen Besonderheiten des Säuglings- und Kindesalters abgestimmt ist; für diese gelten auch besondere Anforderungen für z. B. Pestizidrückstände, Nitratgehalte u. a. m.
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