Lexikon der Chemie: Dicarbonsäurecyclus
Dicarbonsäurecyclus, eine cyclische, enzymatisch katalysierte Reaktionsfolge zum Abbau von Glyoxylat oder seinen Vorstufen (Glycolat) in Mikroorganismen (z. B. Pseudomonaden). Der D. dient der Energieversorgung der Zelle. Glyoxylat wird unter Bildung von 6 Mol ATP (aus 2 Mol NADH) zu CO2 abgebaut (Abb.). Da Intermediate des D. (insbesondere Phosphoenolpyruvat) auch als Ausgangsstoffe für Biosynthesen (z. B. Gluconeogenese) genutzt werden, muß eine Nachlieferung dieser Verbindungen erfolgen. Als anaplerotische Sequenz (Anaplerose) zum D. dient die Glyceratbahn, in der Glyoxylat über Tartronsäuresemialdehyd, Glycerat, 3- und 2-Phosphoglycerat in Phosphoenolpyruvat umgewandelt wird.
Dicarbonsäurecyclus. Abb.: Abbau von Glyoxylat über den Dicarbonsäurecyclus mit Glyceratbahn als anaplerotischer Sequenz. Enzyme: (1) Malatsynthase, (2) Malatdehydrogenase, (3) PEP-Carboxykinase, (4) Pyruvatkinase, (5) Pyruvatdehydrogenase-Komplex, (6) Glyoxylatcarboligase (Glyoxylatdecarboxylase), (7) Glyceratdehydrogenase (Tartronsäuresemialdehydreductase), (8) Glyceratkinase, (9) Phosphoglyceratmutase, (10) Enolase.
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