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Lexikon der Chemie: Dünnschichtchromatographie

Dünnschichtchromatographie, Abk. DC, eine Mikromethode der Adsorptionschromatographie auf dünnen Schichten (Flachbettmethode). Als Trennschichten dienen Adsorbenzien wie Kieselgel oder Aluminiumoxid mit oder ohne Gipszusatz. Sie werden auf Glasplatten oder Aluminiumfolien gegossen oder mit einem Streichgerät aufgebracht und anschließend aktiviert, die Schichtdicke beträgt 250 bis 300 μm. Die Substratmengen liegen bei 1 bis 3 mg und werden wie bei der Papierchromatographie dosiert. Auf ähnliche Weise erfolgt auch die Entwicklung der Chromatogramme und die Sichtbarmachung der Substanzflecke. Die Trennzeiten sind geringer als bei der Papierchromatographie und liegen bei 30 bis 60 Minuten.



Dünnschichtchromatographie. Abb.: Dünnschichtchromatogramm isomerer Nitrophenole an Kieselgel mit Benzol/Methanol 95/5.

D. wird vorwiegend nach der aufsteigenden Methode ein- oder zweidimensional betrieben. Die Entwicklung der Chromatogramme erfolgt in N-Kammern (Normalkammer > 3 mm Gasraum) oder in ideal gesättigten S-Kammern (Schmalkammer < 3 mm Gasraum). Gegenüber der Papierchromatographie kann man auch mit Schicht- oder Lösungsmittelgradienten arbeiten und die getrennten Komponenten vor einer zweiten Trennung reaktiv verändern. Diese Methode wird TRT- (Trennen-Reagieren-Trennen-) Technik genannt. Für die präparative D. verwendet man 1 bis 2 mm dicke Schichten und dosiert im Bereich von 5 bis 50 mg.

Die Auswertung der D. erfolgt wie bei der Papierchromatographie. Zusätzlich kann man durch Erhitzen, durch Iodbedampfung oder durch Behandlung mit konz. Schwefelsäure eine Sichtbarmachung von Substanzflecken erreichen.

Durch Verwendung von Adsorbenzien mit kleinerem Korngrößenbereich und dünneren Schichten wird eine wesentliche Verringerung der Trennstufenhöhe erreicht (Hochleistungsflüssigchromatographie). Die als horizontale Methode betriebene Hochleistungsdünnschichtchromatographie (engl. high performance, thinlayer chromatography, Abk. HPTLC) kann linear oder zirkular (U-Kammer) angewendet werden. Dabei verkleinern sich die chromatographischen Parameter (Trennstufenhöhe, Analysenzeit) um etwa eine Zehnerpotenz.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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