Lexikon der Chemie: Elastin
Elastin, ein Strukturprotein, das am Aufbau der elastischen Fasern des Bindegewebes, der Sehnen, Bänder und Arterienwände beteiligt ist. E. enthält vor allem Glycin, Alanin, Prolin und aliphatische hydrophobe Aminosäuren, im Gegensatz zu Kollagen jedoch kein Hydroxylysin und nur wenig Hydroxyprolin. Zwei sich wiederholende Sequenzen sind Lys-Ala-Ala-Lys und Lys-Ala-Ala. Die hochelastischen Eigenschaften des Proteins sind auf eine spezifische Vernetzung der Polypeptidketten zurückzuführen. An der Vernetzung ist Isodesmosin beteiligt, das posttranslational aus Lysinresten gebildet wird. Ein anderes Vernetzungsglied ist das auf ähnlichem Wege, ebenfalls unter Mitwirkung der Lysyloxidase, gebildete Desmosin. E. bildet ein gummiähnliches, stark elastisches Maschenwerk, das den entsprechenden Geweben (Sehnen, Uterus, Lunge, Haut, Blutgefäßen u. a.) die hohe Dehn- und Verformbarkeit gibt. Es ist außerordentlich beständig gegenüber denaturierenden Reagenzien und wird nur durch Elastase proteolytisch angegriffen.
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