Lexikon der Chemie: Enkephalin
Enkephalin, ein aus zwei Pentapeptiden bestehendes Gemisch körpereigener Peptide mit morphinähnlichen Wirkungen. Methionon-E. (Abk. Met-E.), Tyr-Gly-Gly-Phe-Met, und Leucin-E. (Abk. Leu-E.), Tyr-Gly-Gly-Phe-Leu, unterscheiden sich nur in der C-terminalen Aminosäure und kommen natürlich in unterschiedlichen Mengenverhältnissen vor. Mit dem E. wurde 1975 durch Hughes und Kosterlitz das erste endogene Opiatpeptid aus dem Schweinehirn isoliert. E. wurde in verschiedenen Hirnbereichen sowie in der Substantia gelationosa des Rückenmarks und Nervenplexus, aber auch in exokrinen Zellen des Magen-Darm-Traktes gefunden. Die direkte Applikation von E. und synthetischen Analoga in das Gehirn verursacht kurzzeitige Analgesie, ohne daß die erwünschte "Suchtfreiheit" gewährleistet ist. Biosynthetisch wird E. aus höhermolekularen Vorstufen gebildet. Während im Proenkephalin A sechsmal die Sequenz von Met-E. und nur einmal Leu-E. vorkommt, enthält Proenkephalin B ausschließlich drei Kopien des Leu-E.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.