Lexikon der Chemie: Entmischung
Entmischung, der Zerfall einer aus zwei oder mehreren Komponenten bestehenden homogenen Mischung in getrennte Phasen unterschiedlicher Zusammensetzung.
E. tritt in flüssigen und in festen Mischungen auf, wenn die Bestandteile nicht in jedem Verhältnis miteinander mischbar sind und durch Veränderung der äußeren Bedingungen, z. B. Temperatur oder Druck, der Bereich der Mischungslücke erreicht wird. Bei flüssigen Gemischen ist der Beginn der E. an einer Trübung zu erkennen, die daraus resultiert, daß die eine Phase zunächst feinverteilt in kleinsten Tröpfchen in der anderen vorliegt.
Zwischen den verschiedenen Phasen existiert ein thermodynamisches Gleichgewicht. Damit sind Rekristallisationen unterkühlter Schmelzen oder die Aufhebung von Übersättigungserscheinungen nicht zur E. zu rechnen. Bei der E. fester Mischungen treten häufig Hemmungen auf. Die unterschiedliche Anreicherung schwerer und leichter Gaskomponenten in einem starken Schwerefeld (z. B. in einer Gaszentrifuge) ist keine E., da sich keine Phasengrenze ausbildet. Im überkritischen Gebiet (kritischer Punkt) dagegen ist E. möglich.
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