Lexikon der Chemie: Entsäuerung
Entsäuerung, in der Wasseraufbereitung die Beseitigung von in Trink- und Betriebswasser enthaltenen sauren Bestandteilen. Saure Wässer wirken im allgemeinen korrodierend und können zu Schäden in Wasserversorgungsanlagen und im Verteilungssystem führen (Calciumcarbonatsättigung). Die E. eines Wassers erfolgt mechanisch oder chemisch, je nachdem, ob leicht flüchtige Bestandteile (Kohlendioxid, Schwefelwasserstoff) oder schwer flüchtige Bestandteile (z. B. Schwefelsäure) in geringen oder hohen Konzentrationen zu beseitigen sind. Bei der mechanischen oder physikalischen E. kommen im wesentlichen die Kaskadenbelüftung, die Druckbelüftung, die Verdüsung oder Belüftungswalzen zur Anwendung (Gasaustausch). Für außergewöhnliche Bedingungen existieren weitere Sonderformen (z. B. Rieselung in gut durchlüfteten Anlagen), die aber in ihrem Wirkungsgrad den o. a. Verfahren unterlegen sind und nur sehr selten angewendet werden. Die chemische E. erfolgt fast ausschließlich durch Zugabe von Kalk oder Natronlauge. Geringe Säuremengen im Wasser können auch über Marmor oder andere alkalische Filtermaterialien, z. B. Decarbolith oder Calciumcarbonat, gebunden werden. Es ist darauf zu achten (speziell bei der Entfernung der freien überschüssigen Kohlensäure), daß sich im Wasser der Zustand der Calciumcarbonatsättigung einstellt.
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