Lexikon der Chemie: Ethylamine
Ethylamine, die primären, sekundären und tertiären Ethylderivate des Ammoniaks. Neben den Methylaminen sind die E. die technisch wichtigsten aliphatischen Amine. Monoethylamin (Aminoethan), C2H5-NH2, F. -81 °C, Kp. 16,6 °C; Diethylamin, (C2H5)2NH, F. -48 °C, Kp. 56,3 °C; Triethylamin, (C2H5)3N, F. -114,7 °C, Kp. 89,3 °C.
E. reagieren stark basisch und übertreffen die Basizität des Ammoniaks. Mit Mineralsäuren bilden sie in Wasser und Alkohol leicht lösliche Ammoniumsalze. E. können durch Umsetzung von Ethylhalogeniden mit Ammoniak hergestellt werden. Neuere katalytische Verfahren zur Herstellung von E. sind die aminierende Hydrierung von Acetaldehyd, die Aminolyse von Ethanol sowie die Hydrierung von Acetonitril. Bei allen Synthesemethoden entstehen Gemische der drei E., die durch fraktionierte Destillation getrennt werden müssen. E., insbesondere das Diethylamin, werden als Zwischenprodukte in der chem. Industrie zur Herstellung von Kunstharzen, pharmazeutischen Präparaten, Vulkanisationsbeschleunigern und Insektiziden verwendet. Triethylamin wird außerdem als Lösungsmittel und säurebindende Komponente bei organischen Synthesen eingesetzt.
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