Lexikon der Chemie: Europiumverbindungen
Europiumverbindungen, Verbindungen, in denen Europium in den Oxidationsstufen +3 und +2 auftreten kann. Die gelb bis rot gefärbten Europium(III)-Verbindungen lassen sich relativ leicht zu farblosen, recht stabilen Europium(II)-Verbindungen reduzieren. Europium(II)-Verbindungen ähneln entsprechenden Erdalkaliderivaten; so ist Europium(II)-sulfat in Wasser schwer, Europium(II)-hydroxid dagegen mit alkalischer Reaktion leicht löslich. Man erhält Eu2+durch Reduktion von Eu3+mit Zinkamalgam oder auf elektrochem. Wege auch in wäßrigem Medium. Wichtige E.: Europium(II)-chlorid, EuCl3, D. 4,89 g cm-3, F. 850 °C, gelbe Nadeln; Europium(III)-oxid, Eu2O3, D. 7,42 g cm-3, rosafarben; Europium(III)-fluorid, EuF3, F. 1390 °C; Europium(III)-nitrat, Eu(NO3)3 ·6 H2O, farblos; Europium(II)-chlorid, EuCl2, farblos, F. 727 °C; Europium(II)-sulfat, EuSO4, farblos, in Wasser schwer löslich, D. 4,99 g cm-3. Europium(III)-Komplexe wie Eu(TFC)3, Eu(DPM)3 und Eu(FOD)3 finden in der NMR-Spektroskopie als chirale Lanthanoiden-Shift- Reagenzien (LSR) Verwendung.
E. finden eine wichtige Anwendung als Aktivatoren für Luminophore. So bilden die mit Europium(III) aktivierten Verbindungen Yttrium(III)-oxid oder Yttrium(III)-Vanadat die Rotkomponente der Farbfernsehbildschirme.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.