Lexikon der Chemie: Exopolysaccharide
Exopolysaccharide, von Mikroorganismen (Pilze und Bakterien) unter bestimmten Bedingungen gebildete und ins Kulturmedium ausgeschiedene Polysaccharide. Bei den Produkten handelt es sich vor allem um neutrale Polysaccharide (Dextrane, Pullulan, Curdlan, Scleroglucan) oder anionische Heteropolysaccharide (z. B. Xanthan). Ein hohes C/N-Verhältnis und andere Limitationsbedingungen (z. B. Molybdän-Limitation bei der Xanthanbildung) fördern bzw. erhöhen die Polysaccharidbildung, die im allgemeinen bei nichtaktivem Zellwachstum stattfindet. Mikrobielle E. stellen, u. a. aufgrund besserer rheologischer Eigenschaften, eine Alternative zu den traditionellen Materialien pflanzlichen Ursprungs dar. Sie finden als Emulgatoren, Stabilisatoren, Gelierungs- und Dickungsmittel, Filmbildner, Suspensions- und Schmiermittel Einsatz u. a. in der pharmazeutischen Industrie, Nahrungsgüterwirtschaft, chemischen und Erdöl-Industrie.
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