Lexikon der Chemie: Extraleitfähigkeit
Extraleitfähigkeit, ein besonderer Leitfähigkeitsmechanismus, der die extrem hohe Grenzleitfähigkeit der Protonen und Hydroxid-Ionen in wäßrigen Systemen erklärt. Von einem H3O+-Ion wird ein Proton auf ein benachbartes Wassermolekül übertragen, von dem nun seinerseits ein Proton weitergereicht wird. Dabei werden die bindenden Elektronen umlagert (quantenmechanische Tunneleffekte). Für Hydroxid-Ionen läßt sich ein analoges Modell diskutieren: Durch Tunnelübergang eines Protons H + von einem Wassermolekül zu einem benachbarten Hydroxid-Ion bleibt ein Hydroxid-Ion OH- zurück. Das Proton "wandert" auf diese Weise in Richtung der Kathode, was einer Wanderung des OH--Ions in Richtung der Anode entspricht.
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