Lexikon der Chemie: Flüssigphasen-Peptidsynthese
Flüssigphasen-Peptidsynthese, ein Verfahren der Peptidsynthese unter Verwendung löslicher polymerer Träger. Unter Nutzung des generellen Prinzips der Festphasen-Peptidsynthese (Merrifield-Synthese) werden zur Umgehung der Reaktionsführung in heterogener Phase bei der F. lösliche polymere Träger verwendet, z. B. lösliches Polystyrol, Polyoxyethylen (POE), Polyethylenimin. Durch Einsatz von POE als C-terminale Schutzgruppe für die wachsende Peptidkette und durch Anwendung der Ultrafiltration zur Abtrennung der niedermolekularen Ausgangsprodukte und Reagenzien gelang eine entscheidende Verbesserung der F. Große Vorzüge besitzt die Kristallisationsmethode. Hierbei wird durch Zusatz eines geeigneten organischen Lösungsmittels (Diethylether u. a.) das Peptidyl-POE schnell und quantitativ in Form einer Helixstruktur unter Vermeidung von Einschlüssen zur Kristallisation gebracht, wodurch eine effektive Abtrennung von niedermolekularen Komponenten erreicht wird.
Die F. hat bisher noch keine so breite Anwendung gefunden wie die Festphasen-Peptidsynthese.
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