Lexikon der Chemie: Fluorittyp
Fluorittyp, Fluoritstruktur, ein verbreiteter Strukturtyp für Verbindungen der allgemeinen Zusammensetzung AB2. Das Mineral Fluorit (Calciumfluorid CaF2) bildet ein Kristallgitter, in dem die Ca2+-Ionen ein kubisch flächenzentriertes Teilgitter bilden und die F--Ionen die Zentren der Achtelwürfel, in die man sich die Elementarzelle zerlegt denken kann, besetzen (Abb.).
Fluorittyp. Abb.: Elementarzelle und Koordinationsverhältnisse.
Jedes Ca2+-Ion ist würfelförmig von 8 F--Ionen und jedes F--Ion tetraedrisch von 4 Ca2+-Ionen umgeben. Das Auftreten des F. hängt entscheidend davon ab, ob die Bedingung für den Radienquotienten rA/rB ≥ 0,732 erfüllt ist. Im F. kristallisieren neben CaF2 zahlreiche Oxide und Sulfide von Elementen mit einem größeren Ionenradius, z. B. SrF2, BaF2, CeO2, ThO2, UO2. Im Antifluorittyp, d. h., im F. mit vertauschten Rollen von Metall und Nichtmetall (Isotypie), kristallisieren z. B. die Alkalimetalloxide Li2O ... Rb2O und -sulfide Li2S ... Rb2S, Mg2Si u. a.
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