Lexikon der Chemie: Fluorokieselsäure
Fluorokieselsäure, Hexafluorokieselsäure, Kieselfluorwasserstoffsäure, H2SiF6 starke zweibasige Säure, die aus konz. Lösung in Form des Oxoniumsalzes [H3O]2[SiF6], farblose, harte Kristalle, F. 19 °C, abgeschieden werden kann. In wäßriger Lösung von F. tritt freie Flußsäure nicht in merklichen Mengen auf, so daß die Lösung Glas nicht ätzt. Beim Eindampfen wäßriger H2SiF6-Lösungen entweichen SiF4 und HF; der Dampf einer 13,3%igen Lösung enthält SiF4 und HF im Molverhältnis 1:2, während bei höherer Konzentration der Lösung mehr SiF4, bei geringerer Konzentration mehr HF in die Dampfphase übergeht. Man gewinnt F. durch partielle Hydrolyse von Siliciumtetrafluorid: 3 SiF4. + 2 H2O → 2 H2SiF6 + SiO2. Sie ist heute ein wichtiges Nebenprodukt bei der Superphosphat- oder Phosphorsäuregewinnung aus Fluorapatit. Verwendet wird F. als Holzschutzmittel, als Reinigungs-, Imprägnier- und Härtungsmittel für Mauerwerk, zur Oberflächenreinigung von Metallen, zur Oberflächenvergütung optischer Gläser sowie zur Gewinnung ihrer Salze, der Fluorosilicate.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.