Lexikon der Chemie: Formazanfarbstoffe
Formazanfarbstoffe, rote Farbstoffe, die die Formazangruppe als farbtragendes Strukturelement enthalten. Sie entstehen durch Kupplung von Diazoniumsalzen mit den Phenylhydrazonen von Aldehyden. Von besonderer Bedeutung ist das aus Benzaldehydphenylhydrazon und Benzoldiazoniumchlorid entstehende Triphenylformazan für die Synthese von 2,3,5-Triphenyl-2H-tetrazoliumchlorid. Es ist mit roter Farbe in Chloroform, Ether und Essigester löslich und wird in der Histochemie zur Aktivitätsmessung von Dehydrogenasen, zur Messung der Keimfähigkeit von Saatgut und als Desinfektionsmittel eingesetzt.
Besonders wertvolle Farbstoffe werden durch Chelatbildung von F. mit Metallatomen, wie Cobalt, Kupfer, Nickel, Cadmium, Magnesium und Zink, erhalten, z. B. der 1 : 2-Cobaltkomplex von Polfalangrau 3BL, der auf Wolle und synthetischen Fasern blaugraue Farbtöne liefert. Beim Bestrahlen mit Licht lagern sich einige F. aus der roten syn-Form reversibel in die beiden gelben, instabilen anti-Formen um (photochrome Farbstoffe), so daß die F. Bedeutung als Tarnfarbe in der Militärtechnik haben.
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