Lexikon der Chemie: Gensonde
Gensonde, die Bezeichnung für Nucleinsäuresequenzen (DNA, RNA, cDNA, chemisch synthetisierte Oligonucleotide; Nucleinsäuren), mit deren Hilfe man ein gesuchtes Gen bzw. eine bestimmte DNA-Sequenz im Genom eines Organismus nachweisen kann. Die G. (15 bis über 1000 Basen lang) erkennen komplementäre DNA- oder RNA-Abschnitte und binden sich spezifisch an diese. Der G.-Test besteht prinzipiell aus 4 Schritten: (1) Herstellung (u. a. durch Isolierung und Klonierung spezifischer Gene oder Fragmente dieser Gene oder Synthese entsprechender Sequenzen) und Markierung (mit Radioisotopen (meist 32P) oder mit nicht-radioaktiven Markierungen, z. B. Biotin, Digoxigenin, Fluoreszenzfarbstoffe) der G. (2) Isolierung bzw. Zugänglichmachung der Zielnucleinsäure (z. B. chromosomale DNA, Plasmid-DNA, mRNA). (3) Hybridisierung von Sonde und Zielnucleinsäure. (4) Abtrennung der nicht gebundenen Einzelstränge und Messung der im Hybrid gebundenen markierten Sonde.
G. finden breite Anwendung u. a. beim Screening von Genbanken, in der Gen-Diagnostik, bei der Diagnostik von Infektionskrankheiten und Lebensmittelüberwachung.
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