Lexikon der Chemie: Gesetz der unabhängigen Ionenwanderung
Gesetz der unabhängigen Ionenwanderung, ein von F. Kohlrausch 1873 gefundenes Gesetz, wonach in ideal verdünnten Lösungen die Wanderungsgeschwindigkeiten der einzelnen Ionensorten im elektrischen Feld unabhängig von der Art der Gegenionen sind. Die Grenzleitfähigkeit Λ∞ setzt sich additiv aus den Ionengrenzleitfähigkeiten Λ zusammen: Λ∞ = Λ+0 + Λ-0. Da die Ionengrenzleitfähigkeiten das Produkt aus Ionenbeweglichkeit und Faraday-Konstante darstellen, gilt auch: Λ∞ = F(u+ + u-) m2 Ω-1 mol-1, wobei F die Faraday-Konstante und u+, u-die Wanderungsgeschwindigkeiten bedeuten. Über die Beziehung Λeq = α·Λ∞ (Verdünnungsgesetz von Ostwald) und Λeq = κ/(ne · c) m2Ω-1 mol-1 folgt: Λeq = αF(u+ + u-) und κ = α necF(u+ + u-) Ω-1 m-1. Man kann damit aus Leitfähigkeitswerten Ionenbeweglichkeiten und damit auch Werte für Λ∞ bestimmen.
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