Lexikon der Chemie: Glyoxylat-Cyclus
Glyoxylat-Cyclus, Krebs-Kornberg-Cyclus, eine bei bestimmten Pflanzen und Mikroorganismen vorkommende Variante des Citronensäure-Cyclus, die eine Nettosynthese von Succinat und Oxalacetat aus Acetyl-CoA und damit die Bildung von Kohlenhydraten über die Gluconeogenese erlaubt. Der G. nutzt Teilreaktionen des Tricarbonsäure-Cyclus, wobei das Isocitrat aber durch die Isocitrat-Lyase in Succinat und Glyoxylat gespalten wird. Anschließend wird durch die Malat-Synthase Glyoxylat mit Acetyl-CoA zu Malat verknüpft, das danach zum Oxalacetat oxidiert wird (Abb.). Durch den G. werden praktisch die beiden Decarboxylierungsreaktionen des Citronensäure-Cyclus umgangen. Bei jedem Umlauf werden zwei Moleküle Acetyl-CoA eingespeist. Somit können höhere Pflanzen und Mikroorganismen, die vorrangig Lipide als Energiequelle nutzen, über den G. Kohlenhydrate aufbauen. Da bei Wirbeltieren die Isocitrat-Lyase und Malat-Synthase fehlen, können sie keine Glucose aus Lipiden bilden.
Glyoxylat-Cyclus. Abb.: Vom Citronensäure-Cyclus abweichende Schritte.
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