Lexikon der Chemie: Goldcyanide
Goldcyanide. Gold(I)-cyanid, AuCN, gelbe, sechsseitige, tafelförmige Kristalle, D. 7,12 g cm-3. AuCN hat eine lineare Kettenstruktur (...-Au-C≡N -Au-C≡Ν-...). Man erhält es durch Zersetzung von Kalium-dicyanoaurat(I), K[Au(CN)2], mit Säuren. Dieser Komplex bildet farblose Kristalle, D. 3,45 g cm-3. Er ist leicht löslich in Wasser, löslich in Alkohol, unlöslich in Aceton. Man erhält ihn durch Reaktion von Knallgold oder Gold(III)-hydroxid mit Natriumcyanid oder durch anodische Auflösung von Gold in einer Kaliumcyanidlösung unter Verwendung von Ionenaustauschermembranen als Diaphragma. Alkalidicyanoaurate(I) enthalten das lineare Anion [Au(CN)2]-, das durch eine besonders hohe thermodynanische Stabilität (Stabilitätskonstante K = 1038) ausgezeichnet ist und in der Goldgewinnung (Cyanidlaugerei) eine große Rolle spielt. Kalium-dicyanoaurat(I) wird in größerem Umfang zur galvanischen und stromlosen Vergoldung herangezogen. Diese ist von traditioneller Bedeutung für die Schmuckindustrie (galvanische Hartgoldplattierung) und wird in neuerer Zeit in beträchtlichem Umfang auch für elektronische Bauelemente herangezogen.
Kalium-tetracyanoaurat(III), [Au(CN)4]·1,5 H2O, wird durch Umsetzung einer neutralen Gold(III)-chloridlösung mit heißer konz. Kaliumcyanidlösung in Form farbloser, tafelförmiger Kristalle erhalten.
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