Lexikon der Chemie: Halogencyane
Halogencyane, farblose, leicht flüchtige, giftige Verbindungen des Typs XCN. H. sind bei Raumtemperatur beständig, Fluorcyan, FCN, farbloses Gas, F. -82 °C, Kp. -46,2 °C; Chlorcyan, ClCN, farbloses, leicht kondensierbares Gas, F. -6,5 °C, Kp. +12,5 °C; Bromcyan, BrCN, farblose Kristalle, M. 105,92, F. 52 °C, Kp. 61 °C; Iodcyan, ICN, farblose Kristalle, F. 146 °C. Die Hydrolyse der H. verläuft in Abhängigkeit von der Elektronegativität der Halogene und der dadurch bedingten unterschiedlichen Polarität der X-C-Bindung in unterschiedlicher Weise: XCN + 2 NaOH → NaOCN + NaX + H2O (X = F, Cl); XCN + 2 NaOH → NaOX + NaCN + H2O (X = Br, I). Iodcyan spaltet oberhalb 150 °C Iod ab: 2 ICN → (CN)2 + I2. Während Fluorcyan durch Pyrolyse von Cyanurfluorid gewonnen wird, erhält man die übrigen H. durch Umsetzung von Natriumcyanid mit den Halogenen.
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