Lexikon der Chemie: Harzsäuren
Harzsäuren, saure Bestandteile der Harze, chemisch Di- oder Triterpensäuren, Phenylacrylsäuren oder Phenylcarbonsäuren. Die Harze der Nadelhölzer enthalten vorwiegend Diterpencarbonsäuren (Summenformel C19H29COOH), wie die Abietinsäure, sowie die Pimarsäuren (Laevo- und Dextropimarsäure). Das Gemisch der Harzsäuren der Nadelhölzer wird als Kolophonium bezeichnet. In den Harzen der Angiospermen überwiegen Triterpensäuren, z. B. die Siaresinolsäure im Benzoeharz, die Masticadienon- und Oleanolsäure in Mastix oder die Boswelliasäure im Weihrauch (Olibanum). Aromatische H., deren Bildung von der Ligninbiosynthese ausgeht, finden sich vorwiegend in pathologisch gebildeten Harzen. Die Salze und Ester der H. werden als Resinate bezeichnet.
Kolophonium wird gewonnen aus den Produkten der "Lebendharzung" (Destillation in Terpentinöl und Kolophonium), der Extraktionsharzung (Extraktion harzreicher Hölzer und anschließende Aufbereitung des Extraktes) und der Tallöl-Gewinnung und -aufbereitung. Durch Hydrierung können H. in Hydroharzsäuren oder Harzalkohole übergeführt werden. Man verwendet die H. zur Herstellung von Harzseifen, Appreturmassen, Papierleimen, Steifungsmitteln u. cigl.
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