Lexikon der Chemie: Histamin
Histamin, 2-(4-Imidazolyl)-ethylamin, ein im Pflanzen- und Tierreich weit verbreitetes, hochwirksames biogenes Amin, das durch Decarboxylierung von Histidin gebildet wird. Farblose, zerfließliche Krist., F. 86 °C, leicht löslich in Wasser und Ethanol, unlöslich in Ether.
Im Organismus kommt es insbesondere in der Haut, im Lungengewebe und in Mastzellen vor. Aber auch Spinatblätter (1,4 g je kg) sowie Bienen- und Brennesselgift enthalten hohe H.-Mengen. Es entfaltet seine Wirkung über spezifische Membranrezeptoren, von denen bisher drei Rezeptortypen im Säugetierorganismus bekannt sind. H. wirkt (Mensch ca. 4 μg) blutdrucksenkend, kontraktierend auf die glatte Muskulatur von Darm, Bronchien und Uterus, relaxierend und gefäßerweiternd auf kleine Blutgefäße, stimulierend auf die Magensaftsekretion und beschleunigend auf den Herzschlag. H. wird durch mechanische Verletzungen (Hautrötung), Traumata, allergische Reaktionen und Infektionen freigesetzt. Die H.wirkungen können mit Antihistaminika (wie Mepyramin, Benadryl u. a.) unterbunden werden.
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