Lexikon der Chemie: Holzverkohlung
Holzverkohlung, Holzpyrolyse, trockene Destillation desHolzes, thermische Umwandlung des Holzes unter weitgehendem Ausschluß von Oxidationsmitteln (z. B. von Luft), wobei Holzkohle, Holzteere, Schwelwasser (Holzessig) und gasförmige Produkte erhalten werden. Im Gegensatz zur Holzvergasung erfolgt die H. in der Regel bei niedrigeren Temperaturen (500 bis 700 °C) und unter Zufuhr wesentlich geringerer Luftmengen, Die Holzverkohlungsverfahren können in drei Gruppen eingeteilt werden: 1) Verfahren, bei denen die für die Pyrolyse erforderliche Wärme durch den Abbrand von Holz oder von thermischen Abbauprodukten des Holzes in der Verkohlungseinrichtung (Meiler, Meileröfen) erzeugt wird. 2) Verfahren, bei denen die für die Pyrolyse erforderliche Wärme indirekt von außen durch eine Wand zugeführt wird (Retorten). 3) Verfahren, bei denen die für die Pyrolyse erforderliche Wärme direkt, z. B. durch Einblasen von Heißgasen, in die im Reaktor befindliche Holzschüttung eingeleitet wird.
Die Ausbeute an festen, flüssigen und gasförmigen Pyrolyseprodukten ist abhängig von dem Verkohlungsverfahren, der Aufheizgeschwindigkeit, der Pyrolyseendtemperatur, der Verweilzeit, der Partikelgröße u. a. Man erhält durchschnittlich 30 bis 40 % Holzessig, 25 bis 30 % Holzkohle, 10 bis 15 % Holzteer und 10 bis 15 % Holzgas.
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