Lexikon der Chemie: Hydrolyse
Hydrolyse, 1) heute auch Protolyse, die Umsetzung einer chem. Verbindung mit Wasser. Man kann die H. als Umkehrung der Neutralisation auffassen:
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Die H. erklärt die alkalische bzw. saure Reaktion von wäßrigen Lösungen von Salzen, die aus einer starken Base und einer schwachen Säure (z. B. Natriumacetat) bzw. aus einer starken Säure und einer schwachen Base (z. B. Ammoniumchlorid) bestehen. Die Anwendung des Massenwirkungsgesetzes auf die Hydrolysereaktion ergibt eine für das Salz charakteristische Hydrolysekonstante. Die H. ist um so stärker, je größer die Hydrolysekonstante ist, d. h., je schwächer die bei der H. gebildete Säure bzw. Base ist.
2) Die Spaltung kovalenter Bindungen durch Wasser als Sonderfall der Solvolyse. Wichtige Hydrolysereaktionen sind die Spaltung von Carbonsäureestern (Esterhydrolyse) und Carbonsäurederivaten, die Spaltung von Proteinen in Aminosäuren und die Spaltung von Di- und Polyssacchariden in Monosaccharide.
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