Lexikon der Chemie: Immunosensoren
Immunosensoren, die Bezeichnung für eine spezielle Form von Biosensoren, die auf der Reaktion zwischen immobilisierten Rezeptoren (Antikörper) und einem Immunogen (Antigen) beruhen. Die Wechselwirkung wird insbesondere durch elektrochemische, optische, calorimetrische oder piezoelektrische Transduktoren in ein elektrisches Meßsignal umgewandelt. Der Vorteil dieser direkten I. ist die unmittelbare Messung der Antigen-Antikörper-Wechselwirkung ohne zusätzliche Enzyme oder Antikörper. Indirekte I. basieren auf der Markierung eines an der Immunreaktion beteiligten Partners. Aus den Enzymimmunoassays (EIA) wurden Enzymimmunosensoren entwickelt, die die hohe Selektivität der Immunreaktion mit der großen Empfindlichkeit durch den enzymatischen Verstärkereffekt kombinieren. Hierbei wird eine geeignete enzymkatalysierte Bestimmungsreaktion mit elektrochemischen, calorimetrischen oder optischen Signaltransduktoren verfolgt. Antikörper lassen sich nicht nur durch Enzyme, sondern z. B. auch durch Fluoreszenzindikatoren und Redoxmediatoren markieren.
I. werden in der klinisch-chemischen Diagnostik, Biochemie und Bioprozeßtechnik sowie -analytik zur Bestimmung von u. a. Hormonen, Antikörpern, Pharmaka usw. eingesetzt. I. haben die Palette der Enzymelektroden beträchtlich erweitert. Prinzipiell sind mit I. alle immunogenen Substanzen meßbar.
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