Lexikon der Chemie: innere Energie
innere Energie, Formelzeichen U, eine Zustandsgröße der Thermodynamik, die den gesamten Energievorrat eines Systems angibt. Das betrifft die kinetische Energie der Wärmebewegung, die Bindungsenergien sowie die Schwingungs-, Rotations- und elektronischen Energien angeregter Zustände und die zwischenmolekularen Wechselwirkungs-
energien. Äußere Energiebeiträge für das Gesamtsystem, z. B. die kinetische Energie aufgrund einer Translationsbewegung des Gesamtsystems, gehören nicht zur i. E. Die Kernenergie und die relativistische Energie E = mc2 gehören jedoch zur i. E. Da Kernreaktionen nicht Gegenstand der Chemie und Massendefekte bei chem. Reaktionen unmeßbar klein sind, können in der chem. Thermodynamik diese Energieanteile im System als unveränderliche additive Beiträge zur i. E. aufgefaßt werden. Die phänomenologische Thermodynamik kann keine Absolutwerte der i. E. von Systemen berechnen. Diese sind nur mit der statistischen Thermodynamik zugänglich. Für thermodynamische Zustandsänderungen sind nur Änderungen der i. E. von Bedeutung.
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