Lexikon der Chemie: Iodometrie
Iodometrie, Methode der Redoxanalyse, die auf den Eigenschaften des korrespondierenden Redoxpaares Iod/Iodid beruht. Iod ist mit einem Normalpotential E0= +0,536 V nur ein schwaches Oxidationsmittel. Starke Reduktionsmittel, z. B. Zinn(II), Arsen(III), Thiosulfat, Sulfid und Sulfit, können direkt mit Iodmaßlösung titriert werden. Starke Oxidationsmittel, z. B. Bromat, Chlorat, Chlor, Chromat, Iodat oder Permanganat, reagieren mit Iodid unter Bildung von Iod, das durch Titration mit Thiosulfatmaßlösung bestimmt werden kann. Sowohl Iod- als auch Thiosulfatmaßlösungen müssen eingestellt werden, was durch Titration gegen die Urtitersubstanzen Arsen(III)-oxid oder Kaliumdichromat erfolgen kann, wobei man Kaliumdichromat mit einem Überschuß an Iodid zur äquivalenten Menge Iod umsetzt. Als Indikator wird bei der I. fast ausschließlich eine Stärkelösung verwendet. Stärke bildet mit Triiod-Ionen, I3-, eine tiefblau gefärbte Additionsverbindung. Je nach Durchführung der Titration erkennt man den Endpunkt am Auftreten oder am Verschwinden dieser Blaufärbung. Die I. kann auch in der organischen Analyse zur Bestimmung von Aldehyden, Mercaptanen und Aceton eingesetzt werden.
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