Lexikon der Chemie: Ionenpaarchromatographie
Ionenpaarchromatographie, Verfahren zur Trennung von Stoffen, die in wäßriger Phase dissoziiert sind. Den zu trennenden Säuren HA oder basischen Komponenten BOH werden entweder in der stationären oder in der mobilen Phase geeignete Gegenionen G+ oder G- angeboten, so daß Salzbildung eintritt: HA
H+ + A-, BOH
B+ + OH-, G+ + A-
AG, B+ + G-
BG.
Da die gebildeten Ionenpaare AG und BG einen anderen Verteilungskoeffizienten als die freien Säuren bzw. Basen haben, verändert sich das Retentionsverhalten der ionogenen Verbindungen wesentlich, während das der nichtionogenen Komponenten des aufzutrennenden Gemisches unbeeinflußt bleibt.
Die I. wird mit Kieselgel als Trägermaterial für die das Gegenion und eventuell auch einen Puffer enthaltende wäßrige Phase durchgeführt. Der Eluent ist nicht mit Wasser mischbar. Da es einfacher ist, die Gegenionen dem Eluenten zuzusetzen, als sie in die stationäre Phase einzubringen, wird die I. in der Praxis häufiger an Umkehrphasen durchgeführt, wobei dem wäßrigen Eluenten eine organische Base bzw. Säure zugesetzt wird. Bei der Seifenchromatographie verwendet man organische Gegenionen mit langen Kohlenstoffketten.
Die I. wird zur Trennung von biogenen Aminen und ihren Stoffwechselprodukten, Pharmazeutika, Carbonsäuren und Farbstoffzwischenprodukten angewendet. Im Vergleich zur Ionenaustauschchromatographie bietet die I. die Möglichkeit zur Analyse von Gemischen aus ionischen und nicht-
ionischen Komponenten.
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