Lexikon der Chemie: Ionophore
Ionophore, nach außen hin lipophile Verbindungen, die durch die Ausbildung eines hydrophilen Hohlraumes bestimmter Größe Ionen durch lipophile Barrieren, z. B. biologische Membranen, schleusen können. I. bilden Poren bzw. einen hydrophilen Kanal durch die Membran (z. B. Gramicidin) oder wirken als mobile Carrier (z. B. Valinomycin). Die Selektivität des I. für bestimmte Ionen ist sehr hoch. Valinomycin transportiert K+-Ionen mit einer über 104fach höheren Affinität als Na+-Ionen. Gramicidin ist selektiv für Alkali-Ionen und transportiert diese wesentlich schneller als ein mobiler Carrier (bis zu 107 Ionen pro s). Enterobactin dient als I. für den Fe2+-Transport bei bestimmten Bakterien. I. können cyclisch (z. B. Valinomycin, Monamycin, Nonactin) oder acyclisch (u. a. Gramicidin, Alamethicin) sein. Unter den synthetischen I. sind vor allem Kronenether und Krakenverbindungen von Bedeutung.
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