Lexikon der Chemie: Isotropie
Isotropie, die Richtungsunabhängigkeit der physikalischen Eigenschaften und des Verhaltens von Stoffen. Amorphe Stoffe wie Gase, Flüssigkeiten und Gläser sind, sofern keine äußeren Kräfte auf sie einwirken, isotrop, Kristalle im allgemeinen dagegen anisotrop (Anisotropie). Manche Körper verhalten sich in bezug auf bestimmte Eigenschaften isotrop, in bezug auf andere jedoch anisotrop. So zeigen kubische Kristalle in ihrem optischen Verhalten die Erscheinung der I., d. h., die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Absorption des Lichtes hängen nicht von der Orientierung der Kristalle zur Richtung des einfallenden Lichtes ab. Hingegen ist z. B. die Wachstumsgeschwindigkeit auch bei kubischen Kristallen in verschiedenen Richtungen unterschiedlich. Polykristalline Stoffe zeigen bei völlig regelloser Orientierung der Kristallite im Gegensatz zu Einkristallen die Erscheinung der I., die aufgrund ihres Zustandekommens (Herausmittelung der Anisotropie der einzelnen Kristallite) genauer als Quasiisotropie zu bezeichnen ist (Textur).
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