Lexikon der Chemie: Kaliumpermanganat
Kaliumpermanganat, Kaliummanganat(VII), KMnO4, dunkelpurpurfarbene, bräunlich schimmernde, in Wasser mit rotvioletter Farbe lösliche, rhombische Kristalle; D. 2,703 g cm-3. K. ist sowohl in fester Form als auch in wäßriger Lösung ein starkes Oxidationsmittel. Das Oxidationspotential ist dabei stark pH-abhängig. Saure KMnO4-Lösungen vermögen unter anderem Fe2+ zu Fe3+, Sulfit zu Sulfat, H2O2 zu Sauerstoff oder auch Oxalat zu CO2 zu oxidieren, wobei das Mn7+ bis zu Mn2+ reduziert wird, z. B. 2 MnO-4 + 5 C2O24- + 16 H+ → 2 Mn2+ + 10 CO2 + 8 H2O. In alkalischer Lösung verläuft die Reduktion des K. nur bis zu Mangan(IV)-oxid: MnO-4 + 4 H+ + 3 e- → MnO2 + 2 H2O. In stark alkalischer Lösung spaltet K. Sauerstoff ab und geht über Manganat(V1) in Mangan(IV)oxid über. In gleicher Weise zerfällt festes K. oberhalb 240 °C. Mit organischen Verbindungen, wie Ethylenglycol, Benzaldehyd und D-Mannitol, reagiert K. unter Feuererscheinung. Die Herstellung des K. erfolgt durch anodische Oxidation von Kaliummanganat(VI): K2MnO4 + H2O → KMnO4 + KOH + 1/2 H2. K. dient in der organischen Synthese als Oxidationsmittel, z. B. werden an Aromaten gebundene Methylgruppen in Carboxygruppen umgewandelt. Ferner wird es als Bleichmittel, als Antiseptikum, zur Bereitung von Blitzlichtpulvern und in der analytischen Chemie (Oxidimetrie) eingesetzt.
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