Lexikon der Chemie: Keton-Aldehyd-Harze
Keton-Aldehyd-Harze, synthetische Harze, die durch Kondensation von Ketonen mit Aldehyden entstehen. Als Aldehyde kommen vorwiegend Formaldehyd, aber auch Acetaldehyd und Furfural in Betracht. Neben aliphatischen Ketonen wie Aceton werden vor allem cyclische Produkte wie Cyclohexanon, Methylcyclohexanon und Cyclopentanon eingesetzt. Cyclohexanon läßt sich mit Aldehyden, insbesondere mit Formaldehyd, zu harzartigen Verbindungen umsetzen. Zur Harzherstellung wird 1 mol Cyclohexanon mit 1,3 bis 1,6 mol Formaldehyd in Gegenwart eines basischen Katalysators, z. B. methanolischer Kalilauge, im Autoklaven auf 180 °C erhitzt. Die sich unter diesen Bedingungen bildenden Ketonalkohole verharzen leicht unter Wasserabspaltung; dabei fallen je nach Ausgangsprodukten und Arbeitsbedingungen Harze von unterschiedlicher Beschaffenheit an, die sich als Lackharze, als Bindemittel für Gußmassen, als Isoliermaterial und für gewisse Spezialzwecke, z. B. zur Herstellung von Bernsteinersatzprodukten und organischen Gläsern, eignen. Die Lackharze sind sehr lichtecht und völlig geruchfrei. Außerdem sind sie mit Cellulosenitrat, fetten Ölen und in besonderen Fällen auch mit Alkydharzen und anderen Lackrohstoffen verträglich.
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