Lexikon der Chemie: Kolloidchemie
Kolloidchemie, Kolloidwissenschaft, ein Zweig der physikalischen Chemie, der sich mit der Physik und Chemie hochdispersiver Systeme beschäftigt. "Kolloid" bezeichnet keine Stoffeigenschaft, sondern einen bestimmten Zustand der Materie. Kolloide Teilchen besitzen Abmessungen zwischen 10-7 und 10-9 m, was ca. 103 bis 109 Atomen entspricht. Die K. besitzt besondere Bedeutung für die Untersuchung von Grenzflächeneigenschaften, da das Verhältnis von Teilchenoberfläche zum Volumen sehr groß ist. Dadurch werden die Eigenschaften kolloider Teilchen von den Eigenschaften und Prozessen an ihrer Oberfläche bestimmt.
Kolloide spielen eine wichtige Rolle in der Biologie, Medizin und Industriezweigen wie z. B. der Gummi-, Leder- und Lebensmittelindustrie sowie der Herstellung von Farben und Lacken.
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