Lexikon der Chemie: Kontrazeptiva
Kontrazeptiva, Mittel zur Verhinderung der Empfängnis. Als orale K. werden meist Kombinationen eines Östrogens und eines Gestagens eingesetzt. Orale K. können über eine Hemmung der LH-Freisetzung und damit der Ovulation wirken (Ovulationshemmung, Verhinderung des Eisprungs) oder über eine Hemmung der Einbettung des befruchteten Eies in die Uterusschleimhaut (Nidationshemmung) bzw. über die Bildung eines für Spermien nicht durchlässigen, zähflüssigen Zervixsekrets. Als Östrogene werden Estradiolderivate, wie z. B. Ethinylestradiol und Mestranol, als Gestagene Derivate des 17α-Acetoxy-progesterons, z. B. Chlormadinonacetat und 17α-ethinylierte 19-Nortestosteronderivate und Analoga, wie z. B. Norethisteronacetat und Levonorgestrel, verwendet. Man unterscheidet Einphasenpräparate, bei denen während des Einnahmezeitraumes eine konstante Kombination von einem Gestagen mit einer geringen Menge Östrogen verabreicht wird, und Zweiphasenpräparate (Sequentialtherapie), bei denen zunächst nur ein Östrogen (evtl. mit einer geringen Menge Gestagen) und später ein Gestagen/Östrogen-Gemisch eingenommen wird. Außerdem ist eine hormonelle Konzeptionsverhütung z. B. durch kontinuierliche Zufuhr geringer Gestagenmengen und durch Injektion eines Depot-Gestagens möglich.
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