Lexikon der Chemie: Kühlung
Kühlung, ein thermischer Prozeß zur Erniedrigung bzw. Konstanthaltung der Temperatur von Stoffen, zur Verflüssigung von Dämpfen sowie zur Überführung in den festen Zustand (Kristallisieren, Erstarren, Desublimieren) durch Wärmeentzug. In der chem. Technik gilt es dabei vor allem, Reaktions-, Lösungs- und Phasenumwandlungswärmen abzuführen. Das Verfahren der K. wird im wesentlichen bestimmt durch die Größe der abzuführenden Wärme, die Stoffeigenschaften der abzukühlenden Produkte und den Temperaturbereich. Am häufigsten werden angewendet Tauchkühlung, Rieselkühlung, Mantelkühlung, K. in geschlossenen, gesonderten Apparaten. Die entsprechenden technischen Einrichtungen, von der Funktion her Wärmeübertrager, bezeichnet man allgemein als Kühler. Die K. kann kontinuierlich oder periodisch erfolgen. Ein Sonderfall ist die Eiskühlung, die direkte Zugabe von kleinstückigem Wassereis oder Trockeneis in das zu kühlende Gut. In jedem Fall erfolgt die K. durch Wärmeübertragung an ein Kühlmedium mit jeweils niedrigerer Temperatur. Ein grundsätzlicher Unterschied besteht zwischen der K. oberhalb und unterhalb der Umgebungstemperatur. Im ersten Fall ist das Kühlmedium normalerweise Wasser oder Luft. Abkühlen bei tiefen Temperaturen unterhalb des Umgebungsniveaus erfordert eine Kälteerzeugung und ist somit in irgendeiner Weise mit dem Einsatz von Kältemaschinen verbunden.
Als K. kann man ebenfalls die Wärmeabfuhr aus Systemen und Prozessen bei sehr hohen Temperaturen bezeichnen. Die vom Kühlmittel aufgenommene Wärme wird dann technisch weiter genutzt.
Bei der Abkühlung und anschießenden Lagerung verschiedener Güter auf Temperaturen von ungefähr -15 °C und darunter spricht man mitunter von Tiefkühlung, insbesondere bei gefrorenen Lebensmitteln.
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