Lexikon der Chemie: Kupferchloride
Kupferchloride. Kupfer(I)-chlorid, CuCl, farblose, in diamantanaloger Zinkblendestruktur kristallisierende Verbindung; D. 4,14 g cm-3, F. 430 °C, Kp. 1490 °C. Man gewinnt CuCl durch Reduktion von Kupfer(II)-chlorid mit Kupfer. Es ist in Wasser schwer, in Salzsäure oder Ammoniak leicht unter Bildung der linearen Komplexe [CuCl2]- bzw. [Cu(NH3)2]Cl sowie des tetraedrischen Tetramminkupfer(I)-chlorids [Cu(NH3)4]Cl löslich. Letzteres absorbiert in wäßriger Lösung Kohlenmonoxid unter Bildung von [CuCl(CO)(H2O)2], eine Fähigkeit, von der man sowohl bei der technischen Gasreinigung als auch bei der Gasanalyse Gebrauch macht. Kupfer(I)-chlorid findet ebenso wie Kupfer(I)-bromid und Kupfer(I)-cyanid bei der Sandmeyer-Reaktion als Halogen- bzw. Pseudohalogenüberträger auf den aromatischen Kern Verwendung und ist ein wichtiges Reagenz bei der oxidativen Kupplung von Alkinen (Glaser-Reaktion).
Kupfer(II)-chlorid, CuCl2, braungelbe Verbindung; D. 3,386 g cm-3, F. 620 °C, Kp. 993 °C. CuCl2 entsteht aus dem grünen Dihydrat CuCl2 ·2H2O; D. 2,54 g cm-3, durch Erhitzen im Chlorwasserstoffstrom auf 150 °C. Es bildet ein Schichtengitter mit quadratisch-planaren CuCl4-Einheiten und schwächerer Cu-Cl-Wechselwirkung in der z-Richtung. Man verwendet CuCl2 beim Deacon-Prozeß (Chlor), als Sauerstoffüberträger bei Farbstoffsynthesen und in der Pyrotechnik, zur Kupferätzung und in der Photographie zum Ausbleichen von Negativen.
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